Entspannter Kurzurlaub im Harz: fünf Tipps für kleine Auszeiten

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Kurzurlaub Harz: Ausflug nach Stolberg im Südharz

Auf der Suche nach einem zweiten Urlaubsziel nach dem Malerweg, entscheiden wir uns spontan für einen Kurzurlaub im Harz. Vom Nationalpark Sächsische Schweiz geht es also in gut drei Stunden in den Nationalpark Harz und wir sind gespannt diese uns gänzlich unbekannte Ecke Deutschlands kennenzulernen. Der Harz ist geprägt durch viele hübsche Örtchen mit Fachwerkhäusern und zahlreichen Freizeitmöglichkeiten im Nationalpark Harz. Das Mittelgebirge Harz ist das höchste in Norddeutschland. Und so liegt der Ort unserer Unterkunft, Braunlage, bereits auf 620 Metern und damit etwa 100 Meter höher als München. In den nächsten Tagen entdecken wir die Umgebung mit verschiedenen Aktivitäten. Unten hab ich euch fünf Tipps für einen entspannten Kurzurlaub im Harz aufgelistet. 

Kurzurlaub im Harz – fünf Tipps für kleine Auszeiten:

1) Einen Ausflug nach Stolberg im Südharz machen

Stolberg ist mit seinen vielen schmucken Fachwerkhäusern wirklich ein Bilderbuchort. Wir spazieren dort durch die Gassen und lassen das Dorf auf uns wirken.

Kurzurlaub Harz: Ausflug nach Stolberg im Südharz

 Im Ortskern laufen wir dann einen Treppenweg zur Lutherbuche, auf dem sich ein ganz hervorragender Blick auf das pittoreske Städtchen eröffnet. Nicht umsonst wurde es von Travelbook 2019 zum schönsten Dorf Deutschlands gekürt. Von der Lutherbuche führt auf dem unteren Bandweg ein etwa vier Kilometer langer Rundweg weg, den wir laufen. Nachdem wir uns die Füße vertreten haben, genießen wir leckeren hausgemachten Kuchen im Café Alt, das nach hinten raus auch eine süße Terrasse hat.

Kurzurlaub Harz: Ausflug nach Stolberg im Südharz

2) Eine der vielen Talsperren besuchen

Wir entscheiden uns in unserem Urlaub im Harz für die Rappbodetalsperre, die mit einer Höhe von 106 Metern und Länge von 415 Metern die höchste in Deutschland ist. Wenn du früh dort bist, umgehst du das Gewusel, denn ein Tourihighlight ist das in jedem Fall. Lohnen tut es sich angesichts der schönen und für manches Gemüt schwindelerregenden Ausblicke über die “Harzer Fjorde” in jedem Fall. Adrenalinhungrige können ihren Mut im Flying Fox, einer Megazipline, beweisen. Ein Kilometer lang gleitet man mit bis zu 85 km/h erst über die Hängeseilbrücke Titan RT und dann über das Rappbodetal bis zum Zielpunkt. Deutlich mehr cojones erfordert der Pendelsprung von der Titan RT Brücke selbst, den wir zweimal beobachten. Uns reicht schon das Zuschauen – den Adrenalinkick bekommen wir im Moment des Absprungs ganz kostenlos. Die Brücke könnt ihr täglich von 8-22 Uhr beschreiten, der Eintritt kostet rund sechs Euro, Infos gibt es hier.

3) Eine Wanderung im Nationalpark Harz unternehmen

Der Nationalpark Harz erstreckt sich über die Bundesländer Sachsen-Anhalt und Niedersachsen. Da unsere Unterkunft in Braunlage in Niedersachsen liegt, entscheiden wir uns für die gut 16 Kilometer lange Braunlager Aussichtsrunde. Die Tour führt unter anderem zu den Hahnenkleeklippen, einem gut 200 Metern hohen Felsabhang. Die Ausblicke auf die Wälder machen einem das Wald- beziehungsweise Fichtensterben im Harz schmerzlich bewusst. Durch steigende Temperaturen und Trockenheit verdursten die Bäume schlichtweg. Die durch diese Umstände begünstigte Ausbreitung des Borkenkäfers gibt den Fichten den Rest. An den Wanderwegen grünt und blüht es dafür prächtig und viele Schmetterlinge flattern am Wegrand.

4) Auf einer (E-)Biketour die höchsten Erhebungen im Harz, Wurmberg und Brocken, bezwingen

Da in Braunlage während unseres Kurzurlaubs im Harz alle E-Bikes für die nächsten Tage vergriffen sind, reservieren wir uns vier Bikes im nahegelegenen Ort Hohegeiß bei VELIQ E-revolution. Für knapp 40 Euro Tagespreis starten wir mit unseren E-MTBs unsere 70 Kilometer lange Fahrradtour. Durch Wälder geht es zunächst auf den Wurmberg, den mit 971 Metern zweithöchsten Berg im Mittelgebirge Harz. Ich komme hier auch mit E-Antrieb schon gut ins Schnaufen, schließlich gilt es mit dem Akku gut hauszuhalten und nicht in vollem Turbo hochzuschießen. Mein – zumindest gefühlt – hochroter Kopf hält die nicht selten beleibteren Wanderer nicht davon ab unser Vorbeifahren neunmalklug zu kommentieren. “Des kann ich auch, fährt ja von allein” oder “Badderieee” tönt es uns dialektal hinterher. Hätte ich nicht mein volles Lungenvolumen für den Anstieg benötigt, hätte ich den gut doppelt so schweren Mittfünfzigern gerne angeboten, es doch mal zu versuchen =). Am Gipfel angekommen gehts nach einer kurzen Stärkung wieder ein gutes Stück runter, um dann den mit 1141 höchsten Berg im Mittelgebirge Harz, den Brocken, hochzufahren. 

Kurzurlaub Harz Fahrradtour Brocken Gipfel

Auf den Brocken findet eine kleine Völkerwanderung statt und wir fahren wieder begleitet von Kommentaren bis zum Gipfel rauf. Zugegeben, schön sind weder der Wurmberg- noch der Brockengipfel. Während sonst ein schönes Gipfelkreuz oben thront, ist dort eine Wetterstation und viel Beton. Der Rückweg nach Hohegeiß geht dafür durch traumhafte schöne Wälder und Pfade und dank des noch halb vollen Akkus geben wir auf den letzten Kilometern nochmal richtig Gas. Über 1000 Höhenmeter später kommen wir wohlbehalten, dreckig, aber happy wieder am Fahrradverleih an.

Mountainbiketour im Nationalpark Harz zum Brocken

5) Im The Hearts Hotel in Braunlage wohnen

Ja es war wohl irgendwie Schicksal, dass wir dieses neu eröffnete Schmuckstück noch ergattert haben. Oder vielmehr meiner Freundin Micha zu verdanken, die es entdeckt und die Verfügbarkeit erfragt hat. Es gibt tolle Unterkünfte im Harz. Viele tolle ausgebuchte Unterkünfte. Denn während Corona verbringen die meisten eben ihren Urlaub in Deutschland. Trotzdem verwundert uns, dass unser voriges Ziel Sächsische Schweiz so gar nicht voll war. Während im Harz im Juli die Hotels aus allen Nähten zu platzen scheinen. Das The Hearts Hotel hatte sicher einen schweren Start – hat es doch ausgerechnet im Mai 2020 zur Coronazeit eröffnet. Bei den Abstimmungen zum Serviceangebot hakt es an der ein oder anderen Stelle noch bei unserem Aufenthalt, ansonsten ist es wahrlich ein toller, ruhig gelegener und äußerst stilvoller Rückzugsort. Die im Scandi-Look schlicht eingerichteten Zimmer sind so so schön. Alles ist total stimmig und mit viel Liebe umgesetzt. Das Frühstück wird coronakonform auf Bestellung ausgegeben und ist sehr empfehlenswert. Wenn man auf den täglichen Zimmerservice verzichtet und das entsprechende Schild an die Türklinke hängt, bekommt man einen 5-Euro-Verzehrgutschein. Eine super Idee in Sachen Nachhaltigkeit, die von unseren Männern in das ein oder andere Aperölchen investiert wird.

Mehr Inspiration und viele viele Tipps findest du im Buch “52 kleine & große Eskapaden im Harz” von Jana Zieseniß (erschienen 2018 im Dumont Reiseverlag) und ihrem super schönen Reiseblog sonne-wolken.de, dem ich seit Jahren folge.

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