Der Malerweg in der Sächsischen Schweiz

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Wandern auf dem Malerweg: Aussicht Schrammsteine Elbsandsteingebirge

In dem sagenhaft schönen Band „Wanderlust – Unterwegs auf spektakulären Wegen“ vom Verlag gestalten mit verschiedensten Fernwanderwegen auf der ganzen Welt sind wir auf den Malerweg in der Sächsischen Schweiz gestoßen. Der Nationalpark Sächsische Schweiz, das Elbsandsteingebirge, dessen Felsformationen so ganz anders sind als unsere Alpen, machen Lust auf einen Urlaub in Sachsen. Nachdem wir vom Malerweg bereits gelesen und gehört hatten, geben uns die Bilder und eine völlig unerwartete Pandemie den Anstoß die Reise in die Sächsische Schweiz dieses Jahr in die Tat umzusetzen. Unsere Freunde, mit denen wir verreisen, sind ebenfalls einverstanden und so machen wir an einem Frühlingsnachmittag auf deren Terrasse Nägel mit Köpfen. Wir buchen für Juli die „sportive Tour (sechs statt der regulären acht Etappen) über Augustus Tours. 

Wir reisen an einem Sonntag im Juli in Pirna, dem Startpunkt des Malerwegs, an. Von München aus brauchen wir nach Pirna knapp fünf Stunden und kommen am späten Nachmittag an. Falls du mit dem Auto anreist ein kleiner Tipp: Du kannst dein Auto in Pirna neben dem Busbahnhof auf der P+R Fläche am ZOB für die Dauer deiner Reise kostenlos abstellen und sparst dir so kostenpflichtige Parkhäuser. Nachdem das Auto geparkt und wir im Hotel am Malerweg eingecheckt sind, starten wir unseren Urlaub mit einem ausgezeichnetem Abendessen im Fischrestaurant Schifftor und einem anschließenden Spaziergang an der Elbe. Am nächsten Tag geht es dann also los…

Malerweg Sächsische Schweiz Wandern Startpunkt Pirna
Abendspaziergang an der Elbe in Pirna

Die Etappen des Malerwegs in der Sächsischen Schweiz:

Malerweg Etappe 1): Pirna-Liebethal – Rathen, 20 km, Gehzeit etwa 6 Stunden, 450 Höhenmeter

Zum Startpunkt Pirna-Liebethal geht es zunächst mit dem Bus. Von dort geht es los und wir laufen durch den Liebethaler Grund, der wildromantisch am Wildbach Wesenitz entlang führt. Durch den Uttewalder Grund, der als eine der schönsten Schluchten der Sächsischen Schweiz gilt, gelangen wir dann zur Stadt Wehlen, der das Ende der “regulären” ersten Etappe bildet. Für uns geht es allerdings weiter und wir steigen nach einer Stärkung in den Nationalpark Sächsische Schweiz auf. 

Wandern Sächsische Schweiz Malerweg Liebethaler Grund
Im Liebethaler Grund wanderst du an der Wesenitz entlang
Erste Etappe Malerweg Sächsische Schweiz Wehlen
Blick auf Wehlen

Wir gelangen zur Basteibrücke, dem beliebtesten Touristenspot der Sächsischen Schweiz. Dort ist viel weniger los als erwartet und wir genießen die grandiosen Ausblicke ins Elbtal und verweilen ein bisschen. Über die klammartige Schlucht Schwedenlöcher (im 30-jährigen Krieg fanden dort Einwohner der Umgebung Schutz vor den Schweden) mit vielen Stufen steigen wir dann hinab zum Amselgrund, an dessen Ende wir an unserem ersten Etappenziel Rathen ankommen. Unsere Unterkunft, das Amselgrundschlösschen liegt wie der Name schon verrät direkt am Amselgrund. Der Service ist sehr nett, die Zimmer ebenfalls und Abendessen/Frühstück sehr gut. Außerdem achtet man dort sehr auf die Einhaltung der coronabedingten Abstandsregeln, wodurch wir uns noch wohler dort fühlen. In Rathen gibt es übrigens den Rhododendronpark, durch den wir nach dem Abendessen noch spazieren – wir sind wohl noch nicht genug gelaufen =)

Auf der ersten Etappe der sportiven Tour des Malerwegs wartet gleich ein Highlight: die Basteibrücke

Malerweg Etappe 2): Rathen – Hohnstein – Altendorf/Kirnitzschtal, 22 km, Gehzeit etwa 6,5 Stunden, 780 Höhenmeter

Los geht’s am nächsten Tag wieder durch den Amselgrund Richtung Hockstein. Nach dem Grund queren wir wunderschöne Kornblumenfelder, die den kurzen Abschnitt an der Straße verschönern, bevor wir zum 290 Meter hoch gelegenen Hockstein gelangen. 

Von dort geht es durch die Wolfsschlucht viele Metalltreppen herunter ins Polenztal und von dort wieder hinauf nach Hohnstein. Wir erkunden die Burg Hohnstein, die unübersehbar das Wahrzeichen der Stadt ist und auf einem Sandsteinfelsen thront. Von Hohnstein laufen wir auf breiten Waldwegen zum Brand und der Brand-Aussicht. 

Fingerhut Blume Wanderung Sächsische Schweiz Malerweg
Ein Fingerhut am Wegesrand

Die im Wanderführer empfohlene Brand-Baude ist ein netter Ort für eine Rast, auch wenn ich meine Suppe vor lauter Maggi nicht runterbringe. Von dort geht es wieder einmal über unzählige Stufen in den Tiefen Grund und wir erreichen über Waitzdorf nach einer Weile das Sebnitztal. Dort heißt es nochmals Zähne zusammenbeißen für den letzten Anstieg zum Etappenziel Altendorf. Unsere Unterkunft, das Landgasthaus “Heiterer Blick”, stimmt uns angesichts der überraschend modernen Zimmer ebenfalls ganz heiter und das gutbürgerliche Abendessen ist wirklich erste Sahne.

Wandern in der Sächsischen Schweiz: Farn zweite Etappe Malerweg

Etappe 3): Altendorf/Kirnitzschtal – Schrammsteine – Neumannmühle, 22,5 km, Gehzeit etwa 6,5 Stunden, 620 Höhenmeter

Wir starten in Downton Altendorf und steigen über die wunderschöne Dorfbachklamm hinab ins Kirnitzschtal. 

Von dort geht es gleich wieder bergauf in den Nationalpark Sächsische Schweiz zu den beeindruckenden Schrammsteinen. Oben angekommen bietet sich uns mit dem bewölkten Himmel eine mystisch angehauchte sagenhafte Aussicht auf die Schrammsteine. Der Weg führt weiter wieder ins Kirnitzschtal vorbei am Kleinen Dom inklusive kleiner Kletteraction und den Affensteinen, wo uns erneut tolle Aussichten erwarten. 

Sächsische Schweiz Malerweg Aussicht auf die Schrammsteine im Elbsandsteingebirge
Die beeindruckenden Schrammsteine
Nationalpark Sächsische Schweiz: Malerweg wandern Ausblick Falkenstein Kleiner Dom
Blick auf den Falkenstein
Nationalpark Sächsische Schweiz: wandern Elbsandsteingebirge im magischen Licht
Das Elbsandsteingebirge im magischen Licht

Es geht dann hinab zum Lichtenhainer Wasserfall. Da der Weg zwischendurch recht sandig ist, haben wir das Gefühl in Südfrankreich auf dem Weg zu einem Strand zu sein. Auf Waldboden angelangt, wandern wir durch einen Regen aus Fichtennadeln, die wie ein Teppich den Waldboden schmücken – das ist nicht nur wunderschön, sondern duftet auch herrlich! 

Raus aus diesem traumhaften Wald laufen wir dann im Tal ein Stück  an der Straße bis zur Gaststätte Lichtenhainer Wasserfall, wo wir uns leckere Nudeln, geräucherte Forelle und ein Eis schmecken lassen. 

Der “Wasserfall” ist per se eher unspektakulär, wird von den Betreibern aber spektakulär in Szene gesetzt. Alle 30 Minuten ertönt der Henry-Maske-Einlaufsong “Conquest of Paradise” von Vangelis aus den Lautsprechern und das eher mickrige Wasserfallvolumen wird durch das Öffnen einer Wasserschleuse kurz wirkungsvoll als Sturzflut inszeniert…ob man das nun toll findet, ist Geschmackssache. Witzig und irgendwie absurd ist es allemal, wenn alle halbe Stunde die Lautsprecher mit besagtem Legendensong ertönen =). Da heißt es dann parat stehen und die Inszenierung mit der Kamera festhalten.

Lichtenhainer Wasserfall Malerweg dritte Etappe Nationalpark Sächsische Schweiz
Der Lichtenhainer Wasserfall wird unter dem Tönen von "Conquest of Paradise" durch das Öffnen einer Schleuse alle 30 Minuten als beeindruckender Wasserfall inszeniert

Nach dem Aufstieg zum Kuhstall, einem mächtigen Felsentor geht es ohne weitere nennenswerte Steigungen zum Etappenziel Neumannmühle. Von dort geht es mit dem Bus zurück zum Übernachtungsort, dem Hotel Forsthaus im Kirnitzschtal. Diese Etappe des Malerwegs ist aus meiner Sicht landschaftlich die schönste Etappe. Angefangen mit der Dorfbachklamm, den tollen Ausblicken Schramm- und Affensteine bis zum mediterran anmutenden Sandweg und den mit Fichtennadeln übersäten Waldboden.

Eiche auf dem Malerweg im Nationalpark Sächsische Schweiz

Etappe 4): Neumannmühle – Schmilka – Krippen, 26 Kilometer, Gehzeit etwa 7 Stunden, 960 Höhenmeter

Eine lange und anstrengende Etappe liegt vor uns. Von unserer Unterkunft im Kirnitzschtal geht es zunächst mit dem Bus zur Neumannmühle zurück, wo die heutige Etappe startet. Auch diese Route des Malerwegs verläuft im Nationalpark Sächsische Schweiz. Die ersten Kilometer laufen wir in Straßennähe tiefer in den Wald hinein. 

Nach etwa zwei Stunden erreichen wir inklusive kurzem Abstecher zum Aussichtspunkt Großes Pohlshorn die Gastwirtschaft Altes Zeughaus, wo wir uns Flammkuchen und Gnocchi schmecken lassen. Gestärkt geht es weiter Richtung Goldsteinaussicht und von dort hinauf zur höchsten Erhebung des Malerwegs, dem Großen Winterberg auf 556 Metern. Danach geht es fortan bergab, zunächst auf einem Fahrweg und sodann auf dem Bergsteigpfad, der zunehmend holpriger und mit weiter unten großen Steinplatten eine nicht gerade kniefreundliche Angelegenheit ist. 

Etappe 4 Malerweg Neumannmuehle Schmilka Krippen
Das schöne Dörfchen Schmilka setzt auf Bio – du bekommst dort daher viele regionale Produkte
Etappe 4 Malerweg Neumannmuehle Schmilka Krippen Elbe überqueren
Mit dem Bootstaxi geht es auf die andere Seite der Elbe. Der Malerweg verläuft nun linksseitig der Elbe weiter.

Wir sind froh den Pfad hinter uns zu lassen und laufen in das idyllische Dörfchen Schmilka ein. Der Ort setzt auf Bio und so bieten Bäckerei, Restaurant, Café und ein paar Imbissbuden Bio-Produkte an, die wir in eine Art Biergarten genüsslich verzehren. Satt und mit neuer Energie setzen wir mit dem Fährtaxi kurz über auf die andere Elbseite. Nun führt der Malerweg linksseitig der Elbe weiter. Wir verlassen das Elbtal und steigen im Wald bergauf bis wir den Blick über weite Felder und Wiesen schweifen lassen mit Blick auf die Tafelberge.

Wir laufen sodann bis nach Schöna und von dort über Waldwege Richtung Krippen, unserem Etappenziel. Während wir im Wald vom eingesetzten Regen wenig abbekommen, verlaufen die letzten paar Kilometer in Krippa im Schweinsgalopp durch den Regen, bis wir unsere Unterkunft, das Hotel Erbgericht, erreichen.

Malerweg Sächsische Schweiz: Wiesen und Felder auf der vierten Etappe nach Krippen

Etappe 5): Krippen – Kurort Gohrisch – Königstein, 21 Kilometer, Gehzeit etwa 6 Stunden, 830 Höhenmeter

So langsam befinden wir uns auf dem Endspurt. Beschwingt von ausgewählten Kalendersprüchen, die im Frühstückssaal des Hotels an den Wänden zu lesen sind (und übrigens auch in jedem Vorgarten Sachsens, der was auf sich hält) starten wir die vorletzte Etappe. “Mach es wie die Sonnenuhr, zähl die heit’ren Stunden nur”, “wer den Tag mit einem Lachen beginnt, hat ihn bereits gewonnen” oder “warte nicht auf große Wunder, sonst verpasst du viele kleine” sind nur einige wenige von vielen sonnigen Weisheiten, die uns auf dem Malerweg begegnen =). Na mit so vielen positive vibes, die uns mit auf den Weg gegeben werden, kann der Tag ja nur gut werden. 

Malerweg Sächsische Schweiz: Die Barbaren am Pfaffenstein auf der fünften Etappe
Die Felsnadel Barbarine

Von Krippen geht es also munteren Schrittes Richtung Kleinhennersdorf. Im weiteren Verlauf steigen wir zu den auf etwa 450 Meter hoch liegenden Tafelbergen Papststein und den Gohrisch auf mit herrlichen Fernsichten, bevor wir den dazugehörigen Kurort Gohrisch erreichen. Danach führt uns der Weg über den Pfaffenstein mit einer Stärkung in der Berggaststätte Pfaffenstein und einem Abstecher zur Barbarine, einer 42 Meter hohen Felsnadel, der Sage nach eine verwunschene Jungfrau. Statt in die Kirche soll sie auf den Pfaffenberg gegangen sein, um Heidelbeeren zu sammeln. Daraufhin hat sie die Mutter im Zorn versteinert.

Der Abstieg folgt über einen teils recht engen Klammweg und wir halten uns schließlich gerne an die Schilder “Bequemer Abstieg”. Wir umrunden den Tafelberg Quirl mit beeindruckenden Höhlen und erreichen unsere Unterkunft, das Schrägers Gasthaus, in Königstein am Fuße der gleichnamigen Burg.

Etappe 6): Königstein – Pirna, 22 Kilometer, Gehzeit etwa 6,5 Stunden, 800 Höhenmeter

Puh, die letzte Etappe des Malerwegs steht an und beginnt direkt mit dem Highlight: der Burg Königstein, bei deren Erkundung wir einige Kilometer (in Angabe oben nicht mit eingerechnet) und Zeit lassen. Es lohnt sich daher früh aufzubrechen, damit genug Zeit für die Besichtigung der wirklich sehr weitläufigen Anlage bleibt. Wir sind zum Glück früh dran und schlendern daher mit aller Gemütsruhe durch die Verteidigungsanlage, die im Laufe der Jahr immer weiter ausgebaut und nie erobert wurde. Die mittelalterliche Burg, die zum Böhmischen Königreich gehörte, war daher für die sächsischen Kurfürsten und Könige eine beliebte Zuflucht in unruhigen Zeiten,  die dort Kunstschätze und den Staatsschatz aufbewahrten. 

Sechste Etappe Malerweg: Burg Königstein mit Blick auf Lilienstein
Blick auf den Lilienstein

Nach der Besichtigung und einem kleinen Sonnenbad auf einer der Bänke laufen wir weiter Richtung Weißig. Da der Malerweg hier teilweise schlecht ausgeschildert ist, ist es ratsam hier immer wieder die Karte und die Wegbeschreibung im Wanderführer herauszuholen. Richtung Weißig laufen wir über Thürmsdorf, wo ein weiteres Highlight und eine unbedingte Empfehlung wartet: die Adoratio Schokoladenmanufaktur, wo wir köstliche Kuchen und Eiskaffee genießen. Wer meint, dass wir es angesichts der Distanzen eilig haben, irrt. Wir sind absolute Genießer und an einem süßen Café, wo Kuchen lockt, können wir einfach nicht vorbeigehen. 

Etappe 6 Malerweg Sächsische Schweiz Adoratio Schokoladenmanufaktur
Köstlicher Kuchen in der Adoratio Schokoladenmanufaktur

Danach geht es zunächst am Waldrand entlang und sodann am Feldrand mit Ausblick auf Weißig weiter. Daraufhin führt der Weg sanft in den Ort Weißig. Dort geht es mit Blick auf den Tafelberg Rauenstein weiter, den wir dann auf vielen Metalltreppen zwischen teils engen Felsspalten hochlaufen. Von dort geht es weiter Richtung Pötzscha. Im Wanderführer wird ab Pötzscha die Weiterfahrt mit einem Elbdampfer bis zum Endpunkt Pirna empfohlen, da der Malerweg in diesem Bereich nicht überall markiert (wir haben uns recht gut zurecht gefunden) und recht eintönig ist. Wir entscheiden uns den Weg bis zum Schluss zu laufen. 

Sächsische Schweiz Malerweg Etappe 6 führt von Königstein nach Pirna
Endspurt ist angesagt

Daher geht es weiter durch den Buchenwald oberhalb der Elbe bis der Weg vor Pirna auf einen – zugegeben tatsächlich etwas eintönigen – asphaltierten Radweg neben der Elbe führt. Da es etwas regnerisch ist, sind glücklicherweise kaum Radfahrer unterwegs. Bei gutem Wetter ist hier sicherlich mehr Radverkehr und leider auch ein paar wenigen Autos müssen wir Platz machen. Die größte mentale Herausforderung wartet dann einen Kilometer vor Pirna, wo man einfach den Radweg weiterlaufen könnte und in Kürze Pirna erreichen würde. Das Malerwegsymbol weist allerdings links ab vom Radweg und wir laufen begleitet von meinem lautstarken Fluchen ob der müden Beine noch eine Schleife durch den Wald, um dann von oben endlich in Pirna einzulaufen und den Malerweg tatsächlich in Gänze absolviert zu haben. Geschafft!!

Letzte Etappe Malerweg Sächsische Schweiz Waldweg

Auf einen Blick:

  • Anreise: Du kannst mit dem Zug oder mit dem Auto anreisen. Von München haben wir mit dem Auto knapp fünf Stunden nach Pirna gebraucht. Parktipp: Parke dein Auto in Pirna neben dem Busbahnhof auf der P+R Fläche am ZOB für die Dauer deiner Reise kostenlos und spare dir so kostenpflichtige Parkhäuser. Mit dem Zug fährst du bis nach Dresden und von dort in etwa 20 Minuten mit der S-Bahn nach Pirna. Du kannst so auch wunderbar eine Kombi aus einem Städtetrip nach Dresden und Malerweg planen.
  • Anforderungen: Der Malerweg in der Sächsischen Schweiz ist touristisch gut erschlossen. Auch wenn es insgesamt über 3.800 Höhenmeter zu bewältigen gibt, sind die Aufstiege der einzelnen Etappen für geübte Wanderer moderat. Die „klassische“ Variante des Malerwegs mit acht Etappen ist sehr gut zu meistern und für jemanden, der regelmäßig wandert, einfach zu laufen. Ob klassische oder sportive Variante – Es gibt viiiiiele Treppen, mal hoch mal runter. Ich hätte wirklich gerne gewusst, wie viele Stufen wir auf dem Malerweg hoch- und runtergestiegen sind. 
  • Ausrüstung: Um den Malerweg zu laufen, benötigst du nicht unbedingt top Wanderschuhe, aber du solltest festes Schuhwerk mit gutem Profil haben. Je nach Jahreszeit schadet es auch nicht, wenn du wasserdichte oder zumindest wasserabweisende Kleidung hast. Wir hatten immer Funktionskleidung an. Das ist kein Muss, aber bietet im Hinblick auf Eigenschaften wie wind-/wasserabweisend, atmungsaktiv etc. einige Vorteile. Was sich als echtes Must-have herausgestellt hat, waren Stöcke. Auch wenn das Elbsandsteingebirge kein hochalpines Gelände ist, haben die Stöcke bei den vielen Ab- und Aufstiegen auf den Treppen den Knien erheblich Linderung verschafft. 
  • Gut zu wissen: In jedem Etappenort des Malerwegs, in dem wir waren, haben die Restaurants  gegen 21 Uhr geschlossen. Das lag, wie wir zuerst vermutet hatten, nicht an Corona, sondern am Personalmangel, da viele junge Leute in die Stadt Richtung Dresden ziehen. Zum Abendessen haben wir es immer easy geschafft, aber danach noch irgendwo gemütlich etwas trinken gehen, war leider nicht möglich. Es gibt in den Orten oft auch keinen Lebensmittelladen oder Drogeriemarkt. Es ist daher sinnvoll alles vorher oder in Pirna zu besorgen.
  • Infos: Alle Infos zur Planung, den regulären acht Etappen sowie zu Unterkünften findest du auf der Seite des Tourismusverbandes Sächsische Schweiz. Wir haben unsere Tour (sportive Tour: die acht regulären Etappen werden auf sechs Etappen zusammengefasst) bei Augustus Tours gebucht. Unsere Koffer wurden von Unterkunft zu Unterkunft transportiert. Den Malerweg ohne Gepäck zu wandern, ist sicherlich die angenehmste Variante und wird von vielen Reiseanbietern organisiert.
  • Kosten: Wir haben für die Sechs-Etappentour knapp 570 Euro gezahlt inklusive Unterkünfte, Frühstück und Gepäcktransport.
  • Lage: Der Malerweg ist eine 116 Kilometer lange Rundtour im Elbsandsteingebirge in der Sächsischen Schweiz. Der Weg führt meist rechtsseitig der Elbe. Start- und Endpunkt ist Pirna, das etwa eine halbe Stunde von Dresden entfernt liegt. Den Malerweg wandern und ein Städtetrip nach Dresden kannst du dadurch wunderbar kombinieren.
  • Reisezeit: Der Frühling und der Herbst sind ideale Reisezeiten für den Malerweg. Gerade im Herbst ist das Farbenspiel in den Wäldern der Sächsischen Schweiz verlockend. Wir sind den Malerweg im Juli gewandert. Bei hohen Temperaturen ist das Wandern im Sommer in den Schluchten und Klammen sehr angenehm. Vorsicht ist reisezeitunabhängig immer bei Regen geboten – hier können die vielen Metall- und Holztreppen rutschig sein. 
  • Unterkünfte am Malerweg: die Unterkünfte mit 3-Sterne-Standard für den Malerweg bucht Augustus Tours. Es gibt auch Angebote mit Unterkünften höheren Standards. Unsere Unterkünfte waren alle einfach und sauber, bis auf eine Ausnahme leider. Die Unterkünfte, die ich uneingeschränkt empfehlen kann bzw. die mir gefallen haben, habe ich jeweils verlinkt.
    • Unterkunft Start- und Endpunkt Pirna: Hotel am Malerweg – super Lage, aber leider nicht wirklich sauber
    • Etappe 1): Hotel Amselgrundschlösschen in Rathen – süßes Hotel, sehr netter Service und schöne, saubere Zimmer, coronakonforme Frühstücksausgabe
    • Etappe 2): Landgasthaus Heiterer Blick in Altendorf – moderne, saubere Zimmer, sehr gute gutbürgerliche Küche
    • Etappe 3): Hotel Forsthaus im Kirnitzschtal – auch sehr gute Küche, netter Service, Zimmer sind sauber und gemütlich
    • Etappe 4): Hotel Erbgericht in Krippen – unerwartet groß, großzügige, saubere Zimmer, das „Flair“ ist Geschmackssache
    • Etappe 5): Schrägers Gasthaus in Königstein – direkt am Fuße der Burg Königstein, der Name ist Programm: bissl schräge altmodische Zimmer mit Sternchenbettwäsche, Betreiber ist aber ausgesprochen nett und hilfsbereit

1 Comment

  1. Hallo Hannah,
    Vielen Dank für deine erzählungen über den Malerweg. Er hat mich dazu motiviert ihn auch zu gehen und da 8 Tage echt lang sind, habe ich dank deines Beitrages auch die sportive tour gebucht.
    Ich zahlte allerdings 860€ fÜr die tour. Woher dieser große unterschied herkommt, weiß ich nicht so recht. Kannst du mir bitte verraten in welchem Jahr du den Malerweg gegangen bist? Lieber gruẞ

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