Schwierigkeit: leicht; Länge: 8 Kilometer; Dauer: ca. 2 Stunden; Aufstieg: 50 Meter; bedingt mit Kinderwagen geeignet (einige Abschnitte im Wald auf kleineren Pfaden)
Wow. Können wir kurz darüber sprechen wie schön die Osterseen sind? Dafür muss wahrscheinlich zunächst einmal deren geographische Lage spezifiziert werden. Denn als ich Freunden von unserem Sonntagsausflug vorschwärmte, kam fast immer zuerst die Frage: Wo liegen die denn?
Die Osterseen, aufgrund ihrer Lage auch “Tränen” des Starnbergers Sees genannt, liegen südlich von ebendiesem rund eine Autostunde von München entfernt zwischen Iffeldorf, Antdorf und Seeshaupt. Es handelt sich um eine Gruppe von Gewässern mit 19 Einzelseen, das ganze Areal ist seit 1981 Naturschutzgebiet, was ihm als ehemaliges Freizeitparadies seitdem wieder seine Ruhe und Beschaulichkeit zurückgegeben hat. Es gibt ausgewiesene Badeplätze und sogar einen Campingplatz (der präsentiert sich im “shabbychic”, um es mal euphemistisch auszudrücken, nachts meiner Vorstellung nach sehr creepy).
Doch auch oder besonders außerhalb der Badesaison ist ein Besuch der Osterseen sehr zu empfehlen, da wenig los ist und man Natur und Ruhe in vollen Zügen genießen kann. Mangels direkter Zugverbindung entscheiden wir uns für die Anreise mit dem Auto.
Am Bahnhof in Iffeldorf geht unsere rund acht Kilometer lange Rundwanderung, die wir uns auf Komoot ausgesucht hatten, los. Die erste halbe Stunde geht es durch den Wald und man erhascht immer wieder einen Blick auf Wasser und eine sich hinter den Bäumen verbergende Aussicht. Bis man auf den großen Ostersee stößt. Schon da verschlägt es einem die Sprache.
Die Osterseen bieten eine Moorlandschaft, die so gar nicht an Alpenvorland denken lässt. Klares Wasser, das mit Türkis- und Blautönen besticht und der ein oder andere karge Baum, der seine Äste zum Wasser hinabneigt – dieses Landschaftsbild strahlt einen ganz besonderen Zauber aus. Wohin man auch blickt, alles könnte sozusagen per Screenshot als Gemälde an die Wand gehängt werden. Toteislöcher wie die Blaue Gumpe sind eindrucksvolle Zeugnisse der letzten Eiszeit und bestechen mit ihrem glasklaren Wasser, das sich von einem kleinen Steg aus bewundern lässt.
Nach einer Einkehr in dem Bistro Vitus (Kuchen sehr zu empfehlen) in Iffeldorf gehen wir den Rundweg weiter und ein fast paradoxer Ausblick eröffnet sich vor uns. Auf der linken Seite sehen wir das Alpenpanorama über Iffeldorf – ein bayerisches Postkartenmotiv wie es im Buche steht. Lassen wir den Blick nach rechts wandern, bietet sich unseren Augen ein weiteres Postkartenmotiv – eine Moorlandschaft mit kleinen Seen und Moorwiesen, das sich auf den ersten Blick so gar nicht mit dem Bergpanorama vereinen lässt. Aber genau das ist das Besondere, zwei vermeintlich konträre Landschaftsbilder vereint in diesem zauberhaften Geotop.
An dieser Stelle möchte ich nur noch die Bilder für sich sprechen lassen und damit jedem einen Ausflug an diesen besonderen Ort wärmstens ans Herz legen. Ihr werdet danach noch lange von den Eindrücken zehren.
